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Was ist Tausendgüldenkraut?
Das echte Tausendgüldenkraut (centaurium erythraea, centaurium erythraea minus), auch Bitterkraut, Fieberkraut, Gottesgnadenkraut, Hundertguldenkraut, Laurinkraut oder Sanktorinkraut genannt, gehört zur Familie der Enziangewächse (gentianaceae) und kann eine Wuchshöhe von bis zu einem halben Meter erreichen. Von den 20 unterschiedlichen Arten gedeihen die meisten im Mittelmeerraum. Das Tausendgüldenkraut ist aber auch in Nordamerika, Nordafrika und Südosteuropa zu finden. Den Namen hat es vermutlich aufgrund seiner Heilkraft erhalten, aufgrund derer es 1.000 Gulden wert gewesen sein soll.
Kulturelle Bedeutung
Seit alter Zeit gilt das Kraut als wirksames Mittel beim Biß tollwütiger Tiere. Es zählt zu den traditionellen Orkakel- und Wetterpflanzen, weshalb es früher als Schutzmittel vor Blitzschlag und Unwetter in Haus und Hof verräuchert wurde. Auch wurde dem am goldenen Sonntag gepflückten Tausendgüldenkraut eine Schutzwirkung vor Gicht und Krämpfen nachgesagt.
Das getrocknete Kraut galt früher auch als Talimsan, den man im für reichen Geldsegen in seinem Geldbeutel mit sich trug.
Heute noch ist Tausendgüldenkraut Bestandteil von Weihkräuterbuschen, die in ländlichen Regionen als festes Brauchtum in Haus und Hof aufgehangen werden und mit denen man Dreikönigstag alles ausräuchert.
Tausendgüldenkraut räuchern – Bedeutung als Räucherwerk
Räucherduft
Wirkung
Räuchermischungen
Traditionelle Verwendung
Beim Räuchern verströmt das getrocknete Kraut einen warmen und würzigen Duft.
Der Rauch von Tausendgüldenkraut hat eine klärende und die Konzentration stärkende Wirkung auf den Geist.
Das Tausendgüldenkraut lässt sich hervorragend in Räuchermischungen zusammen mit anderen Räucherpflanzen wie u.a. Amberbaum, Dammar, Damiana, Erdrauch, Helmkraut, Hirtentäschel, Iriswurzel oder Weihrauch kombinieren.
Traditionell wird das Kraut als Schutzmittel gegen böse Geister und Zauberei geräuchert.
Anwendung als Heilmittel
In der Volksmedizin wird das Tausendgüldenkraut u.a. in Form von Tee bei Appetitlosigkeit, Blähungen und Magen- sowie Darmproblemen getrunken.