Räuchern in der Winterzeit
Wohlriechendes Räucherwerk für besinnliche Stunden daheim.
Aktuelles aus der Welt des Räucherns …
Was ist Räuchern?
Das Räuchern bezeichnet den Brauch bzw. Ritual des Verbrennens von bestimmten Stoffen (u.a. Pflanzenmaterial wie Harze, Hölzer, Blätter, Blüten etc.) zur Freisetzung von Duft- und Wirkstoffen, der in der Menschheitsgeschichte bereits seit prähistorischer Zeit bekannt ist. Das Räuchern zählt dabei zu den ältesten Methoden der Anwendung von Düften mit unterschiedlichen Zielsetzungen, hauptsächlich jedoch für die Kontaktaufnahme mit dem Transzendenten. Außerdem dient das Räuchern als Verfahren zur Konservierung bzw. Aromatisierung von Lebensmitteln (hauptsächlich von Fleisch, Geflügel, Fisch und Käse), um sie auf diese Weise länger haltbar zu machen. Dabei werden die Lebensmittel über einen längeren Zeitraum hinweg dem Rauch von Holzfeuern (Schwelung) ausgesetzt.
Unser Portal bietet Dir viele nützliche Hintergrundinformationen zu den unterschiedlichen Formen des Räucherns sowie zur richtigen Auswahl und Funktionsweise von Räucherwerk. Unser Ratgeber-Teil enthält u.a. praktische Tipps für Räucherort, Räucherzeit, passende Räucherdüfte und vieles mehr zur Räucherkunde. Ebenfalls findest Du zahlreiche Anleitungen zur Herstellung von Räucherwerk sowie Leitfäden zur Anwendung der unterschiedlichen Räuchermethoden. Wir haben darüber hinaus über 1300 verschiedene Räucherstoffe ausmachen können, die im Laufe der Menschheitsgeschichte Verwendung fanden bzw. die aktuell benutzt werden. Die wichtigsten Pflanzen stellen wir hinsichtlich ihrer Bedeutung und Verwendung als Räucherstoff als Portrait in unserem Lexikon (Wiki) näher vor.
Warum räuchern?
Warum wird überhaupt geräuchert? Für das Räuchern gibt es sehr unterschiedliche Gründe, die wir hier kurz vorstellen:
- wegen dem guten Duft
- zur Gottesverehrung
- zur Reinigung der Atmosphäre (negative Energien, schlechte Geister) von Wohnungen, Häusern, Ställen und Plätzen
- Abwehr von Schadenszauber, bösem Blick und Dämonen
- zur Förderung von Gebet und Meditation
- aus religiösen Gründen (Rituale & Zeremonien)
- zum Zweck persönlicher Alltagsrituale
- als Wellness-Mittel zur Beruhigung bzw. Entspannung von Seele und Geist
- für eine positive Stimmung
- zur Vertiefung des Kontakts mit der Natur
- aufgrund der bewusstseinserweiternden Wirkung bestimmter Räucherstoffe
- zur Ehrung von Gästen
- als Mittel gegen Schlafstörungen und für gute Träume
- zur Linderung von Schmerzen
- zur Beruhigung von Körper und Geist
- als Aphrodisiakum
- zur Abwehr lästiger Insekten (Mücken etc.)
- als Mittel gegen Stress, Ängste & Depressionen
- medizinisches Räuchern zur Heilung von Krankheiten (z.B. Erkältungen)
- zur Desinfizierung von Krankenlagern und Sterbezimmern
- zur Unterstützung bei Geburten
- um den Kontakt zu den Ahnen herzustellen
- zur Parfümierung von Körper und Kleidung
- und natürlich zur Konservierung von Nahrungsmitteln (u.a. Fisch, Fleisch)
Neben diesen Intentionen gibt es sicherlich noch eine Vielzahl weiterer Gründe, warum die Menschen räuchern.
Wie wirkt Räuchern?
Die Wirkungsweise von Räuchern ist so unterschiedlich wie die Vielzahl an Räucherstoffen, die sich im Laufe der Geschichte als solche etabliert haben: Das Wirkungsspektrum reicht u.a. von beruhigend und entspannend über konzentrationsfördernd, klärend oder reinigend bis hin zu anregend, belebend und aphrodisierend. Dabei wirkt das Räuchern auf allen drei Ebenen (Körper, Geist und Seele).
Folgendermaßen funktioniert das Räuchern: Durch das Verbrennen von Substanzen wie Pflanzenteilen, Mineralien oder tierischen Sekreten werden Duftmoleküle freigesetzt, die über die menschliche Nase aufgenommen werden und von dort aus ins Gehirn (hier ins limbische System) transportiert werden, wo sie ihre Wirkung auf unterschiedliche Weise entfalten. Dabei ist interessant, dass sich das Wort „Parfum“ aus „per“ (durch) und „fumum“ (Rauch) zusammensetzt und „durch den Rauch“ heißt, was ein etymologischer Hinweis auf den Ursprung von Düften ist.
Räuchermittel haben eine lange Tradition
„Wie Weihrauch steige mein Gebet zu dir auf, als Abendopfer gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe.“ (Psalm 141,2)
Verschiedene Arten von Räuchermitteln
- Verwendung von Weihrauch in den kirchlichen Ritualen / im Gottesdienst
- Weihrauch-Opfer der alten Römer für Götter und Kaiser
- Orakel von Delphi (eine Rauch inhalierende Priesterin) im antiken Griechenland
- Ritual der Friedenspfeife bei den Indianern
- Aufstieg von weißem Rauch aus der Sixtinischen Kapelle nach der Papstwahl
- Ausräuchern von Plätzen und Räumen zur Vertreibung von bösen Geistern
Unzählige solcher Beispiele für Zeremonien, in denen Harze, Hölzer, Gewürze, Kräuter, Wurzeln und andere Substanzen zu kultischen Zwecken verbrannt wurden, sind hierzu überliefert. Egal, ob im Tempel von Memphis, Jerusalem oder auf den Altären von Zoroaster, Baal und anderen Gottheiten, überall wurde wohlduftendes Räucherwerk verbrannt, um die Gebete und Bitten der Menschen durch den Rauch dieser duftenden Schätze schneller zu den Göttern zu tragen und diese wohlgefällig zu stimmen. Ebenso berichtet u.a. die Bibel von drei Magiern aus dem Morgenland, die einem Mensch gewordenen Gott mit Weihrauch (siehe dazu unseren umfangreichen Weihrauch-Ratgeber) und Myrrhe huldigten. Die Menschen glauben, dass der Rauch eine besondere Verbindung zum Göttlichen erzeugt. Aber nicht nur im rituellen Bereich fand und findet Räucherwerk Verwendung: So hat sich auch eine Räucherheilkunde entwickelt, deren Ziel es ist, das menschliche Wohlbefinden zu heben. Ebenfalls dient das Räuchern als altbewährtes Verfahren zur Haltbarmachung von Lebensmitteln: Fisch und Fleisch wird dadurch vor dem Verderben geschützt. Hierzu werden verschiedene Hölzer (bspw. Buchenholzspäne oder Wacholderzweige) verbrannt. Auf unserer Seiten findest Du mehr zur Geschichte des Räucherwerks.
Räucherwerk in unterschiedlichen Formen
Im Laufe der Zeit haben die Menschen in ihren jeweiligen Kulturen verschiedene Formen von Räucherwerk hervorgebracht und immer weiterentwickelt. So sind heute eine ganze Bandbreite Räuchermittel im Handel erhältlich:
Verschiedene Formen von Räucherwerk
Neben diesen Räucherwaren ist ein großes Repertoire an unterschiedlichem Räucherzubehör entstanden: Angefangen bei diversen Räuchergefäßen und Räuchergeräten (u.a. Rauchfässer, Räucherpfannen, Räucherstäbchenhalter), ohne die eine vernünftige Räucherzeremonie nicht durchzuführen ist, über Weihrauchschiffchen, Räuchersiebe oder Räucherzangen bis hin zu einer umfangreichen Ansammlung verschiedenster Literatur mit Pflanzenportraits, Rezepten für Räuchermischungen, Rituale fürs Räuchern und praktische Anleitungen zur richtigen Verwendung von Räucherwerk.
Wer sein Wissen rund ums Räuchern austesten möchte, der kann übrigens an unserem großen Räucherquiz teilnehmen – Ein Wissenstest für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen!
Welches Räucherzubehör wird benötigt?
Für das Räuchern benötigen wir, je nach gewählter Räuchermethode unterschiedliche Utensilien. Dabei wird grundsätzlich zwischen den beiden folgenden Varianten unterschieden:
Je nach gewählter Methode werden als Räuchergefäß eine Räucherschale bzw. Weihrauchbrenner (Räucherkohle-Methode) oder ein Räucherstövchen (Teelicht-Methode) benötigt. Neben dem Räuchergerät müssen wir uns zudem Holzkohle (Naturkohle, Selbstzünderkohle) oder ein Teelicht sowie natürlich geeignete Räucherstoffe (entweder einzeln oder in Form einer Räuchermischung) besorgen. Ohne dieses Grundzubehör ist das Räuchern nicht möglich.
Um sich das Räuchern zu erleichtern, sollten allerdings einige weitere Utensilien angeschafft werden. Dazu gehören u.a. ein Räucherlöffel für das Auflegen des Räucherwerks, eine Kohlenzange zum Anfassen glühender Kohlestücke, Räuchersand als Hitzeschutz bei Kohleräucherungen und eine Räucherfeder bzw. Räucherfächer zur Verteilung des Rauches während des Räuchervorgangs.
Wer nacheinander verschiedene Räucherstoffe bzw. Räuchermischungen auf Kohle verbrennen möchte, der sollte nach jeder „Räuchereinheit“ die verkohlten Reste mit Hilfe eines Räucherlöffelchens vom glühenden Kohlestück kratzen und erst anschließend das neue Räucherwerk auflegen.
Wann wird geräuchert?
Anlässe zum Räuchern im Laufe des Jahres gibt es einige, sei es z.B. als Frühjahrsputz im Frühling, zum Johannistag (Sommersonnenwende) im Juli, für eine besinnliche Atmosphäre in der Adventszeit oder das Ausräuchern von Haus und Hof während der Rauhnächte (Zeit zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige). Etliche dieser Ereignisse und Zeiten haben ihren Ursprung bereits in vorchristlicher Zeit. In den letzten Jahren ist in unseren Breitengraden zudem das Wiederbeleben spezieller heidnischer Jahreskreisfeste wie Samhain, Imbolc, Beltane, Lughnasadh usw. Trend geworden, zu deren festem Brauchtum ebenfalls unterschiedliche Räucherrituale gehören.
Hinweise zum Kauf von Räucherwerk
Wer Räucherstoffe bzw. fertiges Räucherwerk kauft, sollte auf eine hohe Qualität achten und nicht das billigste Räucherwerk erwerben. Minderwertige Räuchermischungen bzw. Räuchermittel riechen nicht nur zumeist schlecht, sondern können aufgrund bestimmter synthetischer Zusätze teilweise auch gesundheitsschädlich sein, was besonders häufig bei Billig-Produkten aus Asien der Fall ist.
Kriterien für qualitativ hochwertige Räucherstoffe sind:
- 100% reine, natürliche Stoffe
- frei von Farb- und synthetischen Zusatzstoffen
- am Besten in Bio-Qualität bzw. aus eigenem Anbau
Räucherdüfte im Alltag
Ob am Arbeitsplatz im Büro oder in den eigenen Räumlichkeiten daheim, das Räuchern kann uns im Alltag sehr dienlich sein: So sorgt bestimmtes Räucherwerk wie z.B. Lavendel, Palo Santo, White Sage oder Zirbe für eine kleine Wellness-Massage, weil es eine Atmosphäre von geistigem und körperlichen Wohlbefinden schafft. Auf diese Weise können wir Abstand von unseren alltäglichen Problemen und Stresssituationen gewinnen – Gelassenheit und Ruhe kehrt ein. Der Räucherduft wirkt heilend und harmonisierend, wobei er uns dabei letztlich hilft wieder zu uns selbst zu finden. Die Gerüche der Räucherstoffe dringen in die tiefen Schichten des Unterbewusstseins ein und entfalten hier ihre ganze Wirkung. Edle Balsame, Harze, Hölzer und Kräuter, denen man mit Hilfe eines glühenden Stücks Kohle oder eines Räucherstövchens ihre eigentliche Essenz entlockt, erzeugen wundervolle Wohlgerüche (zumeist wegen der enthaltenen ätherischen Öle) für die menschliche Nase, die dann zum Geist emporsteigen.
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